Die Göttliche Liturgie - Liturgie der Gläubigen

 

 

Die Liturgie der Gläubigen

 

Gemeinde-Katechese am 17.10.2016

 

-  ➤ Einführend liest der Diakon die beiden Ektenija für die Gläubigen, die der Priester mit zwei               Gebeten abschließt, in denen er Gott bittet, die Gemeinde als würdig zu erweisen, Ihm die

      eucharistischen Gaben von Brot und Wein darzubringen. 

 

1. Großer Einzug

 

-  ➤  Es folgt nun der Große Einzug, bei dem die Liturgen in einer Prozession die vorbereiteten Gaben von der                               Prothesis zum Opferaltar (Altartisch) tragen. „Der Große Einzug symbolisiert das Kommen des Herrn zu Seiner                 Gemeinde im Mysterion (Sakrament). Wenn die heiligen Gaben auf dem Opferaltar niedergelegt sind, beginnt                   der Diakon mit der Großen Ektenija (Großes Bittgebet) und der Priester liest das Darbringungsgebet (Anaphora),               in dem er Gott bittet, das unblutige Opfer wohlwollend anzunehmen. 

 

-   Übertragung der Opfergaben 

-   Cherubim-Hymnus  

-  ➤ Priester: Vorbereitungsgebet

-  ➤ Priester, Diakon & Altardiener: Prozession mit den Opfergaben vom Rüsttisch zum Altar. 

 

2. Bittektenija für die vorgelegten Gaben:

 

-  ➤ „Laßt uns vollenden unser Gebet vor dem Herrn..."

 

3. Friedenskuss und Glaubensbekenntnis:

 

-  ➤ Nach dem Friedensgruß:  Priester: „Lasst uns einander lieben, auf dass wir in Eintracht bekennen!“

 

-  ➤ und dem Friedenskuß der Liturgen liest die ganze Gemeinde das Glaubensbekenntnis. 

 

 Priester, Diakon & Gemeinde: Glaubensbekenntnis 

 

4. Anaphora

 

Es folgt die Heilige AnaphoraEs ist die Darbringung des Opfers als Abbild auf das Urbild, das einzige Opfer Christi, das in der Eucharistie vergegenwärtigt wird. Die heilige Anaphora wird durch einen Dialog zwischen dem Priester und der Gemeinde eingeleitet, woraufhin das Danksagungsgebet gesprochen wird, in welchem der Liturg der gesamten Schöpfungs- und Heilsgeschichte gedenkt. Während das Danksagungsgebet nur an den Vater gerichtet ist, so ist der Sanctus die Doxologie zum Vater und zum Sohn. Die Liturgie nähert sich ihrem Höhepunkt. Der Liturg liest die Einsetzungsworte und rezitiert denAbendmahlbericht als Anamnese, die Erinnerung. Im folgenden Gebet erinnert der Liturg an die Heilstaten Christi(Kreuzigung, Grab, Auferstehung am dritten Tage, Auffahrt zum Himmel, Sitzen zur Rechten des Thrones Gottes, zweite Wiederankunft). An die Anamnese schließt unmittelbar die Epiklese, die Herabrufung des Heiligen Geistes an. Es ist die Bitte an den Vater, den Heiligen Geist auf die Gemeinde und die Gaben herabzusenden, um die Opfer in Form von Brot und Wein in den wahrhaftigen Leib und das wahrhaftige Blut Christi zu verwandeln. Der Heilige Geist vollendet dieHeilsökonomie und besiegelt den Aufstieg zum Himmel, indem Er die eucharistische Versammlung in den Leib Christi verwandelt und die Vereinigung mit Ihm Selbst manifestiert. Das ist die Konsekration, die allerdings als ein Geschehen nicht punktuell im Augenblick der Epiklesesondern der ganzen Liturgie zu verstehen ist.“ Nach der Wandlung folgen nochFürbitten für die Heiligen, Maria, Verstorbene und Lebende.

 

Eucharistisches Danksagungsgebet für das gesamte Heilshandeln Gottes.

 

Priester: „Stehen wir würdig, stehen wir voll Ehrfurcht, haben wir acht, die heilige Darbringung in Frieden zu vollziehen!“

 

Gemeinde: „Erbarmen des Friedens, Opfer des Lobes“

 

Priester: „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes des Vaters und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“

 

Gemeinde: „Und mit deinem Geiste“

 

Priester: „Erheben wir die Herzen!“

 

Gemeinde: „Wir haben sie beim Herrn“

 

Priester: „Lasset uns Dank sagen dem Herrn“

 

Gemeinde: „Es ist würdig und recht...“

 

Priester: Gebet der Darbringung zum "Heilig, Heilig, Heilig."

 

Gemeinde: „Heilig, heilig, heilig...“

 

Priester: Gedächnis (Anamnese = Abendmahlsbericht mit den Einsetzungsworten - Hier ist die Wandlung der Gaben noch nicht abgeschlossen)

 

Anamnese (von altgriechisch ἀνάμνησις = „Erinnerung“) das feierliche Gedächtnis des Todes und der Auferstehung sowie des gesamten Heilshandelns Christi bei der Feier der Göttlichen Liturgie.

Das Gedenken an Christi Heilswirken ist verbunden mit der Darbringung der eucharistischen Gaben von Brot und Wein durch den Priester. Im Lukasevangelium (Lukas 22:19) und im ersten Brief an die Korinther (1 Korinter 11,24-25) lesen wir den Aufruf Christi: "Das ist MEIN LEIB für euch... Tut dies zu meinem Gedächtnis." Die Anamnese folgt auf die Einsetzungsworte. Das Anamnesegebet läßt sich in drei Phasen einteilen:

-  ➤ Überleitung vom Einsetzungsbericht

-  ➤ Aufzählung der Heilsmysterien Christi

-  ➤ Gebet der Opferdarbringung

 

Priester: Epiklese = Herabrufung des Heiligen Geistes auf die Opfergaben = Abschluss der Wandlung.

 

Epiklese (von griechisch ἐπικαλέω, epikaleo ‚ich rufe an, rufe herbei‘) 

Bei der Feier der Heiligen Eucharistiefeier es ein Kerngebet, das in sich wieder erst anamnetisch und dann epikletisch aufgebaut ist, sich also preisend und bittend an Gott als den gestern, heute und morgen Handelnden wendet. Die eigentliche Epiklese bezeichnet die Herabrufung des Heiligen Geistes auf die Gaben Brot und Wein (Wandlungs- oder Konsekrationsepiklese) und auf die Empfänger der Heiligen Kommunion (Kommunionepiklese).

Die Epiklese ist sowohl in der abendländischen wie der orthodoxen Liturgietradition zu finden. Jedoch wirddie liturgische Frage, wann im Gebet der Anaphora die Epiklese zu sprechen ist, vor oder nach dem Einsetzungsbericht unterschiedlich beantwortet. Während die abendländische Liturgietradition die Epiklese im Hochgebet nach dem Muster der alexandrinischen Liturgie den Einsetzungsbericht umrahmen lässt (als Wandlungs- und als Kommunion-Epiklese), stellt sie die antiochenische Liturgietradition, der wir Orthodoxen folgen, die Epiklese hinter den anamnetischen Einsetzungsbericht und rückt sie damit in den Mittelpunkt der Heiligen Liturgie Kommunionfeier. In der Chrysostomus-Liturgie heißt es nach den Einsetzungsworten im Gebet der Epiklese: „… und rufen und bitten und flehen zu Dir: sende herab Deinen Heiligen Geist aufuns und die vorliegenden Gaben … und mache dieses Brot zum kostbaren Leib Deines Christus! Das aber in diesem Kelch zum kostbaren Blut Deines Christus!  Verwandelnd durch Deinen Heiligen Geist! Amen, Amen, Amen!“

  

Gemeinde: „Dir singen wir, Dich preisen wir...“

 

Priester und Gemeinde knien nieder zur Verehrung des in den Heiligen Gaben mit Seinem Heiligen Leib und Seinem Kostbaren Blut  WAHRHAFT anwesenden HERRN.

 

Priester: Gedächtnis der Gottesmutter, der Heiligen und aller Menschen.

 

Gemeinde: Hymnus "Wahrhaft Würdig"

 

6. Vorbereitung auf die Kommunion

 

Es folgt die Vorbereitung auf die Kommunionin der die Fürbitten, das Vater Unser, und noch einige Gebete gelesen werden.

In größter Ehrfurcht und dem Bewusstsein der Unwürdigkeit verneigt sich der Priester dreimal vor dem Altar und erhebt das Lamm über den Diskos und ruft die Akklamation: „Das Heilige den Heiligen“, wonach der Priester mit der Brotbrechung beginnt. Das Lamm wird in vier Teile gebrochen und zerkleinert - je nach Bedarf - wie viele die Heilige Kommunion empfangen.

Das Teil des Lammes mit den Buchstaben IC wird in den Kelch gelegt, danach folgt die Beigabe des heißen Wassers.

Dieser Ritus, der seit dem 6. Jahrhundert bezeugt ist, setzt die Geistsymbolik fort und weist auf den pfingstlichen Charakter der Heiligen Liturgie hin: die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Kirche und die Gaben, die mit Seinen lebenschaffenden Wirksamkeiten erfüllt sind.

Die Heilige Kommunion wird zuerst von dem Klerus in getrennter Gestalt zu sich genommen.

Daraufhin kommunizieren die Gläubigen unter beiderlei Gestalt.

Mit den Buchstaben XC kommunizieren die Kleriker und mit den Buchstaben NI KA die Gläubigen, das Volk Gottes.

Es folgt die Danksagung, der Segen und die Entlassung und schließlich die Verteilung des Antidoron.

Das Antidoron ist gesegnetes Brot, das am Ende jeder Heiligen Liturgie an alle Gläubigen verteilt wird.

 

 

Priester oder Diakon: Bittektenie „Nachdem wir aller Heiligen gedacht haben...“.

 

Priester, Diakon und Gemeinde: “Vater unser“ 

 

Priester: Hauptbeugungsbebet und „Das Heilige den Heiligen!“ 

 

7. Kommunion

 

Im tiefen Glauben an die Worte Christi: „Ich bin das Brot des Lebens“ (Johannes 6:48) und „Wer Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und Ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag“ (Johannes 6:54) besucht der orthodoxe Christ die Kirche.

Erzpriester Alexej Malcev erklärt: „Die innige Liebe und Verehrung der heiligen orthodoxen Kirche zum kostbaren Leib und Blut des Erlösers zeigt sich in der Fülle der erhabenen und rührenden Gebräuche, die die Feier der göttlichen Liturgie umgeben.“

 

Kommuniongebet „Ich glaube, Herr, und ich bekenne...“

 

7a. Priesterkommunion

 

7b. Kommunion der Gläubigen

 

8. Gebete nach der Kommunion 

 

Priester und Diakon: Übertragung der heiligen Gaben zurück zum Rüsttisch

 

Priester und Gemeinde: Gesänge nach der Kommunion "Gesehen haben wir das wahre Licht...“

 

Priester: Gebet am Ambo vor der Ikonostase „Herr, der Du segnest, die Dich segnen...“ 

 

Priester: Schlusssegen und Entlassung.

 

Als Zusammenfassung dieses vierteiligen Katechese-Reihe, die einen ersten Überblickes über die Feier und den geistlichen Sinn der Göttlichen Liturgie geben sollte, gibt es keine besseren Worte als die des heiligen Basilius des Großen in dem Gebet, das der Diakon oder der Priester spricht, wenn er die im Kelch des Heiles verbliebenen Heiligen Gaben verzehrt: „Erfüllt und vollbracht ist, soweit es in unserer Macht steht, Christus, unser Gott, das Mysterium deiner Heilsordnung. Denn wir haben das Gedächtnis deines Todes begangen und das Bild deiner Auferstehung geschaut; wir wurden erfüllt mit deinem nie endenden Leben; wir haben deine unerschöpfliche Wonne genossen, deren du uns alle auch in der künftigen Welt würdigen mögest, durch die Gnade deines anfanglosen Vaters und deines heiligen, guten und lebensschaffenden Geistes, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.“

"Wenn wir alle Geheimnisse des christlichen Glaubens, alle Geheimnisse des Neuen Testamentes, des Gottesmenschen Jesus Christus, alle Geheimnisse der Kirche des Gottesmenschen auf ein Geheimnis zusammenführen könnte, dann ist dieses Geheimnis das Heilige Mysterium der Eucharistie – die Heilige Liturgie der orthodoxen Kirche. Denn sie verkündet und gibt uns den ganzen Herrn Christus in Seinem wundersamen Reichtum und Pracht Seiner Gottmenschlichen Person und seines Gottmenschlichen Werkes und Körpers, welcher die Kirche ist. Denn die Heilige Liturgie ist: Die Kirche Gottes mit Christus und in Christus und Christus unter uns und in uns." ( Der Heilige Justin Popovic: Über die Liturgie - О Литургији)

"Und wenn wir aus der Kirche hinausgehen und uns mit unserem Leben konfrontieren bleibt die Eucharistie mit uns als unsere geheimnisvolle Freude und Sicherheit, die Quelle unserer Inspiration und unserer Bildung, unser Sieg, welcher das Übel überwältigt, die Anwesenheit, die unser ganzes Leben zu einem Leben in Christus macht." (Erzpriester Alexander Schmaemann: Leben und Liturgie - Литургија и живот)

 

Die Heilige Eucharistie - Θεία Ευχαριστία.
Die Heilige Eucharistie - Θεία Ευχαριστία.

 

Die Liturgie der Gläubigen 

 

4. Teil  der Vortragsreihe in Rahmen der Gemeindekatechese zum Thema "Göttliche Liturgie"

 

Thomas Zmija v. Gojan

 

 

Nun beginnt, nachdem wird das Wort Gottes mit gläubigen Herzen gehört haben die Eucharistiefeier. Dieser Teil der Göttlichen Liturgie wird Liturgie der Gläubigen genannt, weil nur Getaufte daran teilnehmen können. Dabei geht es nicht um eine verurteilung der Anderen, sondern darum, dass wir in der schon in der Feier der Heiligen Eucharistie dem Heiligen begegnen. Die orthodoxe Kirche hat bis heute die altchristliche Regel bewahrt, dass nur die durch das Siegel der Taufe und Myronsalbung Geheiligte DEM HEILIGEN in der Feier des Mysterions (des Sakramentes) begegnen können. Insofern sind nicht nur Ungetaufte, sondern  auch die einem kanonischen Verbot ihres Bischofs Unterliegenden von diesen Teil der Göttlichen Liturgie ausgeschlossen. Ein weiterer altkirchlicher Grund für die geschlossene Eucharistiefeier ist, dass sich die heiligen Väter nicht vorstellen konnten, dass man an der Liturgiefeier teilnehmen könnte, ohne auch an den Heiligen Gaben zu kommunizieren. Der heilige Johannes Chrysotomus hat hier sehr deutliche Worte gefunden:

 

„Lasst uns also stets Gott vertrauen und Ihm in nichts widersprechen, auch wenn seine Worte unserer menschlichen Vernunft und dem Augenschein zu widersprechen scheinen. Sein Wort muss uns auf alle Fälle mehr gelten als unsere Überlegungen und unsere Sinne.

 

Lasst uns daher in den heiligen Geheimnissen genauso verfahren: Wir dürfen nicht bloß auf das schauen, was vor uns liegt, sondern müssen uns an seine Worte halten. Denn sein Wort kann niemals täuschen, unsere Sinne aber können leicht getäuscht werden. Sein Wort hat immer Bestand aber die Wahrnehmungen unserer Sinne gehen oft in die Irre.

 

Und weil Christus in seinem Wort sagt, “Das ist mein Leib“, lasst uns überzeugt sein und voll Glauben und Ihn mit den Augen unseres Glaubens erkennen. Denn Christus hat uns nichts mit den Händen fühlbares geschenkt, sondern etwas geistiges, das wir im Glauben erkennen, wenngleich in fühlbarer, körperlicher Gestalt.

 

So ist es ja auch mit dem Geschenk der Taufe: in der körperlichen Handlung empfangen wir äußerlich das Wasser, die Wirkung, die Wiedergeburt und Erneuerung ist jedoch geistig. Wenn du ein körperloses Wesen wärest, hätte er dir die unkörperlichen Gaben unmittelbar gegeben. Weil aber die Seele an einen Leib geknüpft ist, reicht er dir das Geistige in körperlicher Gestalt. Wie viele gibt es, die sich wünschen: „Könnte ich doch den Herrn in seiner Gestalt sehen, sein Gesicht, seine Kleider, seine Schuhe. Wohlan, du siehst IHN, berührst IHN, genießest IHN. Du willst bloss das Gewand sehen? ER aber gibt dir sich selbst, nicht allein zu sehen, sondern sogar zu berühren, zu essen und lässt sich in dein Inneres aufnehmen.

 

Es trete somit niemand voll Überdruss, voll Gleichgültigkeit hinzu, alle vielmehr voll Feuer, voll Glut und Begeisterung. Beherzige, welche Ehre dir erwiesen worden, an welchem Tische du zu Gaste bist. Was die Engel mit Zittern sehen und ohne Leben nicht anzublicken wagen, weil Blitze davon ausgehen, damit werden wir gespeist, damit vereinigt, so dass wir mit CHRISTUS ein Leib und ein Fleisch werden.

 

Du aber sagst, das geht nicht alle Menschen an? Und doch geht es alle an. Denn als ER unsere Natur angenommen hat, hat ER es offenbar uns für uns alle getan, und wenn für uns alle, so auch jeden einzelnen von uns. Aber wie kommt es, fragst du, dass nicht alle daraus Nutzen gezogen haben? Die Schuld liegt nicht an IHM, der für alle die menschliche Natur annahm, sondern an den Menschen, die IHN nicht wollten. Er teilt sich jedem einzelnen durch Seine Mysterien (=Sakramente) mit.

 

Seien wir daher nicht kalt und gleichgültig, nachdem wir einer solchen Liebe und Ehre gewürdigt wurden. Denn die heilige Handlung wird vor uns nicht durch einen Menschen Macht vollzogen. ER, der sie einst dort beim Abendmahl vornahm, verrichtet sie auch jetzt. Wir nehmen nur die Stelle von Dienern ein, ER selbst aber ist es, der das Opfer heiligt und umgestaltet. Es sei daher kein Judas zugegen, keiner der geldgierig ist. Wenn einer kein Jünger ist, der entferne sich; solche Leute duldet dieser Tisch nicht. "Mit meinen Jüngern", sagt Christus, "halte ich das Ostermahl." Unser Tisch ist derselbe, wie jener, und bietet nicht weniger. Man darf nicht meinen, Christus habe nur jenen Tisch beim Abendmahl bereitet, diesen aber ein Mensch; nein, ER bereitet auch diesen."  (Aus der 82. Homilie des heiligen Johannes Chrysostomus zum Evangelium nach Matthäus)

 

 

Jedoch gilt auch bei der Frage wer alles in der Liturgie der Gläubigen zugegen sein darf, wie bei allen anderen Fragen in der Kirche allgemein die Regel, dass die letztendliche Entscheidung, wie mit der Regel umgegangen wird und wie streng sie anzuwenden ist der Bischof und in seiner Stellvertretung der Priester entscheiden. Ob als Katechumenen bei der Eucharistiefeier anwesen sein dürfen, ob auch für nichtorthodoxe Christen in der Liturgie gebetet wird, ob ihre namen also zur Fürbitte in der Proskomedie gegeben werden dürfen oder nicht, obliegt nicht den Gusto einzelner Gläubiger sondern dem Bischof und seinem gweihten Vertreter in der Gemeinde, also dem Priester. Im Zweifel frage man deshalb vorher den Zelebranten.

 

Während der Liturgie der Gläubigen:


1) Werden die Gaben vom Rüsttisch auf den Altartisch übertragen


2) Bereiten sich die Zelebranten und mit ihnen die Gläubigen auf die Konsekration der Gaben vor


3) Werden die Gaben in den Leib und das Blut Christi verwandelt


4) Bereiten sich die Zelebranten mit den Gläubigen auf den Empfang der Heiligen Gaben vor und kommunizieren


5) Danach folgt der Schluss der Göttlichen Liturgie mit dem abscließenden Segen.

 

6.) Werden als Danksagung für die empfangene Kommunion die Dankgebete gelesen.

 

 

Nach zwei kurzen Ektenien wird das Cherubikon, der Cherubim-Hymnus gesungen. Der Text lautet: "Die wir die Cherubim im Mysterium darstellen und der lebendigmachenden Dreieinheit das dreimalheilige Loblied singen: lasst uns nun jede irdische Sorge ablegen. Damit wir den König des Alls aufnehmen mögen, der von den Engelscharen unsichtbar begleitet wird. Alleluja."

 

Vor dem Cherubim-Hymnus werden in der russischen Kirche erneut die königlichen Türen geöffnet, die zum ende der Liturgie der Katechumenen geschlossen wurden zum zeichen, dass wir nun in den himmlischen Hochzeitssaal eintreten. Der Diakon beräuchert mit Weihrauch die ganze Kirche und die Gläubigen. Der Priester betet unterdessen leise, dass der Herr seine Seele und sein Herz reinigen möge und ihn würdig mache, die sakramentale Darbringung zu vollziehen. Danach spricht der Priester mit erhobenen Händen dreimal mit leiser Stimme den ersten Teil des Cherubim-Hymnus, der Diakon ebenso mit leiser Stimme den zweiten. Beide gehen zum Rüsttisch, um die vorbereiteten Gaben auf den Altartisch zu übertragen. Der Diakon trägt auf der linken Schulter das Velum, den Diskos trägt er mit beiden Händen erhoben vor oder über dem Kopf. Der Priester trägt den heiligen Kelch. Sie verlassen den Altarraum durch die nördliche Seitentür, bleiben auf dem Ambon stehen und sprechenmit dem Gesicht zu den Gläubigen gewandt eine Fürbitte für den Patriarchen, den Bischof der Diözese, alle geweihten Grade, die Mönche, das Land und alle orthodoxen Christen. Dann gehen sie durch die königlichen Türen in den Altarraum hinein und stellen die übertragenen Gaben auf den Altartisch und der Priester bedeckt sie mit dem Velum (dem großen Tuch). Die Königstür wird in der russischen Kirche nun geschlossen und der Vorhang zugezogen. Die Sänger beenden währenddessen den Cherubim-Hymnus. Der große Einzug mit den Gaben symbolisiert, dass der HERR freiwillig zum Leiden am Kreuz und zu Seinem Tod schritt.

 

 

Nach dem Großen Einzug liest der Diakon die Bittektenie; dann segnet der Priester segnet die Anwesenden mit den Worten: "Friede allen." Danach wird ausgerufen: "Lasset uns einander lieben, damit wir einmütig bekennen", und der Chor antwortet: "Den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist, die wesensgleiche und unteilbare Dreieinigkeit." Hier wird deutlich dass der Zelebrant und das betende Volk das eucharistische (=Dank-)Opfer gemeinsam darbringen. Es ist ein Lob- und Dankopfer für das gesamte Heilswerk Christi und nicht, wie im römischen Verständnis, auf das Kreuzesopfer Christi beschränkt.

 

Danach wird vom allen das Glaubensbekenntnis gesprochen oder gesungen. Es wird von allen gesungen oder gesprochen , da es im Namen der Kirche den gesamten Inhalt des Heiligen Orthodoxen Glaubens bekennt. Deshalb ruft uns der Priester vorher auf es in Liebe und Einmütigkeit zu sprechen. Vorher wird in der russischen Kirche unter dem Ausruf: "Die Türen, die Türen!" der Vorhang zurückgezogen.

 

Nach dem Singen des Glaubensbekenntnisses kommt die Zeit, das heilige Opfer in Gottesfurcht und  in Frieden darzubringen. Deshalb ruft uns der Priester zu: "Lasset uns geziemend dastehen, lasset uns dastehen in Ehrfurcht, lasset uns aufmerksam sein, das heilige Opfer in Frieden darzubringen." Als Antwort singt der Chor: "Huld des Friedens, Opfer des Lobes". Der Priester segnet dann die Gläubigen mit den Worten: "Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes, des Vaters, und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen." Das Volk antwortet: "und mit Deinem Geiste". Auch an diesen Wechselrufen wird die gemeinsame Darbringung deutlich. Danach fordert der Priester uns auf: "Erheben wir unsere Herzen" Darauf antworten die Sänger im Namen aller Gläubigen: "Wir haben sie beim Herrn", das heißt: wir haben sie erhoben zum Herrn.

 

Mit den Worten "Lasset uns danken dem Herrn" beginnt der wichtigste Teil der Liturgie, die Anaphora, was griechisch Opferung bedeutet, also die heilige eucharistische Darbringung. Wir danken dem Herrn für all Seine Gnade und verneigen uns nach der russischen Tradition mir einer großen Metanie bis zur Erde. Dann singt der Chor singt: "Es ist würdig, den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist an zu beten, die wesensgleiche und unteilbare Dreieinheit."

 

 

Dann verherrlicht der Priester im eucharistischen Dankgebet den Herrn und Seine Vollkommenheit, er dankt Ihm für die Erschaffung und Erlösung der Menschheit und für alle Seine Gnadenerweise, die uns bekannt oder sogar unbekannt sind. Er dankt Gott dafür, dass Er dieses unblutige Opfer annimmt, obwohl Ihn die höchsten geistigen Wesen umgeben, die Erzengel, Engel, Cherubim und Seraphim. Am Ende des Gebetes ruft der Priester mit erhobener Stimme: "das Siegeslied singend, rufend, jauchzend und sprechend". Diese letzten Worte stammen aus der Vision des heiligen Propheten Ezechiel und des heiligen Apostels Johannes des Theologen, die in einer Offenbarung den Thron Gottes in den Himmeln geschaut haben. Die Sänger singen daher anschließend das Loblied der Engel: "Heilig, heilig, heilig ist der Herr Sabaoth. Erfüllt sind Himmel und Erde von Deiner Herrlichkeit...." Diesen Gesang, der Seraphim-Lied genannt wird, vervollständigen dann die Worte, mit denen das Volk den Herrn gegrüßt hat, als ER am Palmsonntag in Jerusalem einzog: "Hosanna in der Höhe! Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!"

 

Dann setzt der Priester das eucharistische Gebet fort. Er dankt für das Gute, das Gott den Menschen schickt, Seine unendliche Liebe zu Seiner Schöpfung, die sich in der Ankunft des Gottessohnes in der Welt offenbart hat. Der Priester gedenkt des Letzten Abendmahls, bei dem der Herr das Sakrament der heiligen Kommunion eingesetzt hat, und spricht dann die Worte, die dabei der Erlöser selbst ausgesprochen hat: "Nehmet, esset, das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird, zur Vergebung der Sünden." Und ebenso: "Trinket alle daraus, das ist mein Blut des Neuen Testamentes, das für euch und für viele vergossen wird, zur Vergebung der Sünden." Schließlich gedenkt der Priester in einem weiteren Gebet des Gebotes des Erlösers, dieses Sakrament zu vollziehen, er preist Sein Leben, Sein Leiden und Seinen Tod, Seine Auferstehung, Seine Himmelfahrt und Seine Wiederkunft in Herrlichkeit und spricht dann mit erhobener Stimme: "Wir bringen Dir das Deine von den Deinen dar nach allem und für alles." Die Sänger singen: "Dir singen wir, Dich preisen wir, Dir danken wir, oh Herr, und beten zu Dir, unserem Gott".

 

Wir bringen Dir das Deine von den Deinen dar nach allem und für alles.
Wir bringen Dir das Deine von den Deinen dar nach allem und für alles.

 

Der Priester bittet dann im Gebet den Herrn, Seinen Heiligen Geist auf das in der Kirche anwesende Volk und auf die vorliegenden Gaben zu senden, damit Er sie heilige. Danach liest er mit leiser Stimme dreimal das Troparion: "Herr, der Du Deinen allheiligen Geist in der dritten Stunde auf Deine Apostel herabgesandt hast, nimm Ihn nicht weg von uns, Du Gütiger, sondern erneuere uns, die wir Dich darum bitten". Der Diakon spricht dazwischen den 12. und 13. Vers des 50. Psalms: "Ein reines Herz schaffe in mir, oh Gott, und den rechten Geist erneuere in meinem Innersten" und "Verwirf mich nicht von Deinem Angesicht und Deinen Heiligen Geist nimm nicht von mir." Danach segnet der Priester das Heilige Lamm, das auf dem Diskos liegt, und spricht: "Und mache dieses Brot zum kostbaren Leib Deines Christus". Darauf antwortet das anwesende Volk mit "Amen" und macht eine kleine Metanie. Dann segnet der Priester den Kelch und spricht: "Und was in diesem Kelche ist, zum kostbaren Blut Deines Christus." Darauf antwortet das anwesende Volk wiederum mit "Amen" und macht erneut eine kleine Metanie. Schließlich segnet der Priester die Gaben bei den Worten: "Verwandelnd durch Deinen Heiligen Geist." mit einem großen Kreuzzeichen. Darauf antwortet das anwesende Volk mit "Amen, Amen, Amen" und macht eine großeMetanie und verneigt sich vor den nun in den Heiligen Leib und das Kostbare Blut des Herrn verwandelten Heiligen Gaben. Hier verweilen alle, die Zelebranten und das anwesende Volk in einem Moment der stillen Anbetung. Denn in diesen großen und heiligen Minuten werden die Gaben zum wahrhaftigen Leib und Blut des Heilands, obwohl sie dem Aussehen nach wie vor so bleiben wie vorher. Deshalb machen der Zelebrant, der Diakon und das anwesende Volk einen großen Kniefall vor den Heiligen Gaben als vor GOTT DEN KÖNIG SELBST.

 

In diesen großen und heiligen Minuten werden die Gaben zum wahrhaftigen Leib und Blut des Heilands.
In diesen großen und heiligen Minuten werden die Gaben zum wahrhaftigen Leib und Blut des Heilands.

 

Nach der Wandlung der Gaben bittet der Priester den Herrn im Gebet, dass die Kommunikanten in allem Guten gestärkt, dass ihnen die Sünden vergeben werden, dass sie zur Gemeinschaft des Heiligen Geistes gelangen und das Himmelreich erlangen, dass der Herr ihnen gewähre, sich mit allen Nöten an Ihn zu wenden, und sie für einen unwürdigen Empfang der Kommunion nicht verurteilen möge. Der Priester gedenkt der Heiligen, besonders der Allheiligen Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria, und ruft mit lauter Stimme: "Vornehmlich für unsere allheilige, reinste, hochgelobte und ruhmreiche Gebieterin, die Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria." Der Chor antwortet mit dem Lobpreis der Gottesmutter: "Wahrhaft würdig ist es…" An den Festen wird hier jeweils ein eigener Muttergottes-Hymnus, der "Sadostoinik" gesungen, der dem Irmos der 9. Ode im Kanon des jeweiligen Morgengottesdienstes entnommen ist. Auch die Basilius-Liturgie besitzt mit dem "Über Dich, freuet sich..." einen speziellen Muttergottes- Hymnus.

 

 

Der Priester setzt das Gebet fort, zuerst für die Verstorbenen, und dann geht er zum Gebet für die Lebenden über, wobei er laut "vor allen" des hochheiligen Patriarchen und des Diözesanbischofs gedenkt, worauf der Chor antwortet: "Und eines Jeden und einer Jeden", das heißt, wir bittet den Herrn, aller Gläubigen zu gedenken. Das Gebet für die Lebenden wird beendet mit den Worten des Priesters: "Und gib uns, mit einem Munde und mit einem Herzen zu rühmen und zu besingen Deinen allgeehrten und hocherhabenen Namen…" Schließlich segnet der Priester alle Anwesenden: "Und das Erbarmen unseres großen Gottes und Erlösers Jesus Christus sei mit euch allen".

 

Es folgt die Bittektenie: "Aller Heiligen gedenkend, lasset uns wieder und wieder in Frieden zum Herrn beten." Nach der Ektenie ruft der Priester: "Und mache uns würdig, Gebieter, Dich, den himmlischen Gott, mit Zuversicht, ungerichtet als Vater anrufen zu dürfen und zu sprechen." Nun folgt das Gebet "Vater Unser" Es ist eine schöne Tradition in unserer Gemeinde, es in all jenen Sprachen zu beten, die uns unsere Mütter als erstes gelehrt haben. Dann singen wir das "Vater Unser" gemeinsam in deutscher Sprache. Nach dem Vater unser segnet der Priester segnet die Gläubigen nochmals mit den Worten: "Friede allen". Der Chor und die Gläubigen antworten: " und mit Deinem geiste". Der Diakon, der zu dieser Zeit auf dem Ambon steht, umgürtet sich kreuzweise mit dem Orarion, um in Nachahmung der Seraphim seine Ehrfurcht vor den Heiligen Gaben auszudrücken. Während des Ausrufes des Diakons: "Lasset uns aufmerken" wird in der russischen Kirche der Vorhang der königlichen Türen geschlossen, als Erinnerung an den Stein, der vor das Grab Christi gelegt wurde. Der Priester erhebt das Heilige Lamm über den Diskos und ruft laut: "Das Heilige den Heiligen!" Die Gläubigen antworten: "Einer ist heilig, einer ist der Herr, Jesus Christus, zur Herrlichkeit Gottes des Vaters. Amen". Nun singt der Chor den Kommunionvers. Dann beten alle gemeinsam das Kommuniongebet: "Ich glaube Herr und ich bekenne...." .

 

Die heilige Kommunion - Таинство причащения.
Die heilige Kommunion - Таинство причащения.

 

Dann setzt der Chor den Gesang des Kommunionverses fort. Währenddessen kommunizieren die Geistlichen im Altar. Der Priester bricht dazu das Lamm in vier Teile, so wie es während der Proskomidie eingeschnitten wurde. Der Teil mit der Inschrift "IC" wird in den Kelch gelegt, danach wird heißes Wasser als Symbol des Wirkens des Heiligen Geistes während der Wandlung der Gaben in der Epiklese und  zur Erinnerung daran in den Kelch gegossen, dass die Gläubigen unter der Gestalt des Weines das wahre Blut Christi empfangen. Der zweite Teil des Lammes mit der Inschrift "XC" ist für die Kommunion der Geistlichen bestimmt, die Teile mit den Inschriften "NI" und "KA" für die Kommunion der Gläubigen. Die beiden Teile werden mit der Lanze in kleine Teilchen geschnitten - je nach der Anzahl der Kommunikanten - und in den Kelch gelegt.

 

Schließlich werden in der russischen Kirche der Vorhang beiseite gezogen und die königlichen Türen geöffnet. Vorher wurde die Kerze, die als Zeichen der eucharistischen Gegenwart des Herrn auf dem Altar vor den verschlossenen königlichen Türen gebrannt hatte, weggetragen. All diese Vollzüge, wie auch das mehrmalige Öffnen und Schließen des Vorhangs und der königlichen Türen entfallen in den Kirchen griechischer Tradition heute. Auch in unserer Diözese sind sie heute mehrheitlich außer Gebrauch gekommen. Grund dafür waren pastorale Erwägungen einer intensiveren Teilnahme der Gläubigen an den liturgischen Vollzügen. Ich erwähne sie hier vor allem wegen der damit verbundenen liturgischen Symbolik.

 

Nachdem die Teilchen für die Kommunion der Gläubigen in den Kelch gesenkt wurden spricht der Diakon spricht mit dem heiligen Kelch in der Hand zum Volk gewandt: "Mit Gottesfurcht und Glauben tretet herzu!" Die Kommunikanten treten, nachdem sie die Hände kreuzweise auf ihre Brust (den rechten Arm über den linken) gelegt haben, mit Ehrfurcht zum Heiligen Kelch heran und nennen ihren Vornamen, der ihnen bei der heiligen Taufe gegeben wurde. Vor dem Kelch sollte man sich nicht bekreuzigen, da man durch eine unachtsame Bewegung anstoßen könnte. Nach der Kommunion küsst man den unteren Rand des Kelches und geht zu einem Tisch, wo mit heißem Wasser vermischter Wein nachgetrunken wird, und man isst einen Teil einer Prosphore. Dies geschieht deshalb, damit im Mund auch nicht der kleinste Rest der Heiligen Gaben verbleibt.

 

 

Nachdem alle kommuniziert haben, trägt der Priester den Kelch in den Altar und schiebt alle Partikel, die aus den Prosphoren herausgenommen worden sind, vom Diskos in den Kelch, wobei er betet, dass der Herr mit Seinem Blut die Sünden aller abwaschen möge, derer während der Liturgie gedacht wurde. Danach segnet er die Gläubigen. Der Chor singt darauf: "Wir haben das wahre Licht gesehen, wir haben den himmlischen Geist empfangen. Wir haben den wahren Glauben gefunden. Die unteilbare Dreieinheit beten wir an, denn Sie hat uns erlöst." Der Diakon trägt den Diskos zum Rüsttisch, der Priester segnet die Betenden nochmal mit den Heiligen Gaben im Kelch. Dies ist das letzte Erscheinen der Heiligen Gaben vor ihrer Übertragung auf den Rüsttisch. Es erinnert uns an die Himmelfahrt Christi nach Seiner Auferstehung. Die Gläubigen verneigen sich zum letzten Mal vor den Heiligen Gaben als vor dem Herrn selbst und danken Ihm für die Teilhabe an der heiligen Kommunion. Der Chor singt dabei das Dankeslied: "Unser Mund sei erfüllt von Deinem Lobe, oh Herr…". Der Diakon spricht nun eine kurze Ektenie, in der er dem Herrn für die Kommunion dankt. Der Priester faltet das Antimension, auf dem Diskos und Kelch gestanden haben, auf dem Altartisch zusammen und legt das Evangelienbuch wieder darauf. Er ruft laut "Lasset uns gehen in Frieden" und zeigt damit an, dass die Göttliche Liturgie zu Ende geht. Danach liest der Priester das Gebet hinter dem Ambon, der Chor singt: "Gepriesen sei der Name des Herrn von nun an bis in Ewigkeit." Der Priester segnet zum letzten Mal das Volk und spricht mit dem Kreuz in der Hand -zu den Gläubigen gewandt -den Entlassungssegen. Danach treten alle heran und küssen das Kreuz, um damit ihre Treue zu Christus zu bekunden, zu dessen Lobpreis und Verherlichung die Göttliche Liturgie gefeiert worden ist. Während die Gläubigen das Kreuz verehren und das Antidoron empfangen, zu dem alle getauften Christen in unserer Kirche herzlich eingeladen sind, ließt der Leser die Dankgebete nach dem Empfang der heiligen Kommunion.